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19. Oktober bis 5. November

Fotografierte Literatur

Der Versuch, literarische Szenen in künstlerischen Fotografien einzufangen, vereint zwei mächtige Formen der Ausdruckskunst. Hierbei wird die Idee verfolgt, die tiefe emotionale und konzeptionelle Dimension von Literatur in visuelle Werke zu übertragen. Fotografen versuchen, durch sorgfältige Inszenierung, Komposition und Bildsprache Geschichten, Atmosphäre und Charaktere aus der Literatur lebendig werden zu lassen.

Dieser Prozess erfordert nicht nur technisches Geschick, sondern auch ein tiefes Verständnis für die literarische Vorlage und deren philosophische Untertöne. Die Fotografie kann das Unsichtbare sichtbar machen und tiefe menschliche Emotionen erfassen, die in Worten oft schwer zu vermitteln sind. Auf diese Weise ermöglicht sie eine multidimensionale Interpretation der Literatur, wobei die Fotografie als eigenständige Kunstform und als kreativer Dialogpartner fungiert. Dieser philosophische Ansatz eröffnet neue Wege der kreativen Entfaltung und inspiriert Betrachter, Literatur auf eine fesselnde und visuell ansprechende Weise zu erleben.

Kann man denn Literatur fotografieren?

Beantwortet wird dies von Dieter Oberle mit Fotografien zu „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ von Theodor Fontane. Er reiste dazu in die vom Autor beschriebene Landschaft.

Angelika Peters liebt Venedig. Sie zeigt Eindrücke der Stadt, bei denen man sich fragt, was ist Schein, was Sein. Dazu angeregt wurde sie durch das Buch „Die fallenden Engel von Venedig“.

Ernst Jandl´s Gedicht „Ein Blatt“ wird von Corinna Eichberger-Renneisen nachvollzogen, indem sie sich einer ungewöhnlichen fotografischen Darstellung bedient, die dem Stil des Dichters nahe kommt.

Dem Entwicklungsprozeß eines Lebens, geschildert von Hermann Hesse in „Siddhartha“ spürt Ulrike Steigerwald nach. Ihre eher abstrahierenden Bilder schildern die seelische Verfaßtheit des Protagonisten.

Für manche Heiterkeit sorgt das gemeinschaftlich erarbeitete spitzbübische Kindergedicht „Wozu Gabeln da sind“ von Matthias Kröner.

Die zeitgenössische Überschwemmung mit austauschbaren, beliebigen Fotografien unserer Medienwelt wird hier kontrastiert durch ein besonderes Projekt, das die BesucherInnen anregen mag und Raum läßt für eigene Interpretationen.

Eine Ausstellung der Fotograf*innen des Kulturvereins Puchheim e.V.

Vernissage am 19. Oktober um 19:00 in der Galerie des Puc.

Eintritt frei!